Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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DD: Didaktik der Physik
DD 5: Lehr- und Lernforschung
DD 5.2: Vortrag
Montag, 20. März 2000, 14:35–14:55, G 52
Emotionen und Lernstrategien von Mädchen und Jungen - eine qualitative Untersuchung in den Fächern Physik und Deutsch — •Michaela Gläser-Zikuda und Philipp Mayring — Institut für Pädagogische Psychologie und Soziologie, Pädagogische Hochschule , 71602 Ludwigsburg
Emotionen haben einen tiefgreifenden Einfluss auf Lernen und Leistung.
Gerade im Schulunterricht sind Lern- und Denkprozesse eng mit Gefühlen
und Stimmungen verbunden. So haben positive und negative Emotionen auch
einen Einfluss auf den Einsatz von Lernstrategien.
Im Gegensatz zu quantitativen Studien, die standardisierte Fragebögen
einsetzen, werden in dieser qualitativen Studie Fallanalysen erstellt, um
das konkrete, fachspezifische Lerngeschehen zu erfassen. 24 Schüler/Innen
der 8. Klassenstufe aus Haupt-, Realschule und Gymnasium wurden mit Hilfe
von halb-strukturierten Interviews zu ihrem emotionalen Befinden und ihrem
Lernverhalten in den Fächern Physik und Deutsch befragt. Außerdem
führten die Schüler/Innen ein Lern- und Emotionstagebuch. Auf diese
Weise können die individuellen Lernprozesse und die Bedeutung emotionaler
Faktoren deskriptiv erfasst und Schülerportraits erstellt werden.
Die inhaltsanalytische Auswertung zeigt, dass es zwischen Mädchen und
Jungen allgemeine und fachabhängige Unterschiede im emotionalen Befinden
und im Lernverhalten gibt. So haben Mädchen z.B. mehr Freude an der
Schule und verwenden häufiger tiefere Lernstrategien als Jungen.