Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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GR: Gravitation und Relativitätstheorie
GR 6: Alternative Theorien
GR 6.1: Vortrag
Donnerstag, 23. März 2000, 17:10–17:30, W B321
Projektive Relativitätstheorie – Kritik und Ausblick — •Bertfried Fauser — Universität Konstanz, Fakultät für Physik
Die Projektive Relativitätstheorie fasziniert seit ca. 80 Jahren. Ursachen dafür sind der vereinheitlichende Charakter einer 5-dim Erweiterung und die mathematisch befriedigende Beschreibung der Relativitätstheorie. Kaluza-Klein-Theorien scheinen jedoch im Widerspruch zu Beobachtungen zu stehen, was allerdings gegenwärtig wieder Diskutiert wird. Obwohl diese Formulierung der Relativitätstheorie “projektiv” heißt, wird üblicherweise im Raum der homogenen Ko-ordinaten wieder ein Riemannscher Raum angenommen. Dies ermöglicht zwar die Vereinheitlichung Elektromagnetismus-Gravitation, widerspricht jedoch strikt der Idee der Projektiven Relativitätstheorie ansich! Birkhoff und von Neumann zeigten, daß der Zustand in der Quantentheorie projektiv ist, Spinoren wurden von E. Cartan zur Beschreibung der Nullinvarianz im Komplexraum (Linengeometrie) benutzt, bevor sie in der Physik wichtig wurden. Ein konsequent projektiver Zugang muß dem Rechnung tragen. Die projektive Beschreibung liegt zudem sehr viel näher an der Quantenmechanik, als die metrische Beschreibung der Gravitation. Dies motiviert die Suche nach einer Vereinheitlichung –Quantenmechanik, pre-metrische Gravitation– auf dem Level der Projektiven Formulierung. Nicht die Kräfte sondern die Phänomene sollen vereinheitlicht werden, dazu bedarf es einer neuen Interpretation. Wir untersuchen daher die Projektive Relativitätstheorie und unterziehen sie einer kritischen Analyse. Es werden Kritikpunte aufgezeigt und weitergehende Verallgemeinerungen vorgeschlagen.