Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 2: Theorie I
HK 2.7: Vortrag
Montag, 20. März 2000, 15:45–16:00, B 81
Wechselwirkung von Pionium A2π mit Materie — •Thomas Heim1, Kai Hencken1, Dirk Trautmann1 und Gerhard Baur2 — 1Institut für Physik der Universität Basel, CH-4056 Basel — 2Institut für Kernphysik (Theorie), Forschungszentrum Jülich, D-52425 Jülich
Das DIRAC Experiment am CERN wird die Lebensdauer des Pioniums, d.h. des gebundenen π+-π− Systems, mit hoher Präzision messen. Der elektromagnetische Aufbruch des Pionium durch die Wechselwirkung mit den Target-Atomen spielt dabei eine wichtige Rolle [1]. Um die gewünschte experimentelle Genauigkeit zu erreichen, benötigt man den theoretischen Wert für die elektromagnetische Aufbruchswahrscheinlichkeit des Pioniums mit einer Genauigkeit von 1%.
Wir stellen eine präzise Berechnung von Anregung und Ionisation von Pionium vor [2]. Um die gewünschte Genauigkeit zu erreichen, müssen eine Reihe von Effekten berücksichtigt werden: Die elektronische Abschirmung der Atome wird durch den (elastischen) Formfaktor berücksichtigt. Inelastische Anregungen der Atome werden im Rahmen einer Closure Näherung berechnet. Die dabei auftretenden Matrixelemente werden im Rahmen einer selbstkonsistenten Dirac-Hartree-Fock-Slater Rechnung bestimmt. Die Genauigkeit von Summenregeln zur Berechnung totaler Querschnitte wird diskutiert. Eine Reihe von kleinen zusätzlichen Effekten (magnetische Terme, Korrekturen höherer Ordnungen und relativistische Effekte) werden außerdem diskutiert.
[1] L.L. Nemenov et al., CERN/SPSLC 95-1, SPSLC/P 284.
[2] Z. Halabuka, T. A. Heim, K. Hencken, D. Trautmann, R. D. Viollier, Nucl. Phys. B554 (1999) 86.