Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 21: Elektromagnetische und hadronische Proben III
HK 21.3: Gruppenbericht
Donnerstag, 23. März 2000, 15:00–15:30, B 154
Nukleon-Nukleon-Korrelationen in 4He und anderen leichten Kernen — •T. Hehl, P. Grabmayr, J. Heim, I. Martin, F.A. Natter und G.J. Wagner — für die PiP/TOF Gruppe in A2 — Physikalisches Institut, Universität Tübingen
Die Untersuchung von Nukleon-Nukleon-Korrelationen in leichten Kernen mit Photonen steht im Mittelpunkt unserer Experimente am Mainzer Mikrotron. Observablen, die sich aus der Emission eines korrelierten Nukleonenpaars ergeben, bieten dabei den besten Zugang zu dieser über das Mean-Field-Verhalten hinausgehenden Nukleondynamik. Insbesondere die Verteilungen der Relativ- und Schwerpunktsimpulse des NN-Paares bei verschiedenen Endzuständen des Restkerns geben Aufschluss über die Rolle von Korrelationen. Es werden die Ergebnisse der Messungen mit reellen Photonen an 4He vorgestellt; im Mittelpunkt steht dabei der Vergleich mit anderen Kernen. Durch ihren rein transversalen Charakter konnten die reellen Photonen vor allem Aufschlüsse über den Reaktionsmechanismus geben; in der (γ,np)-Reaktion ließ sich mit ihnen der Einfluss der Mesonaustauschströme untersuchen, welche im pp-Kanal praktisch keine Rolle spielen. Der np-Kanal ist wegen seiner Empfindlichkeit auf Tensorkorrelationen interessant. Sie spielen die wichtigste Rolle für die Kernbindung, während zentrale Korrelationen nur bei sehr kleinen NN-Abständen zum Tragen kommen. Die Messung der Photonasymmetrie Σ erlaubte es, polarisationsunabhängige Konkurrenzmechanismen zu unterdrücken. Ein überraschendes Ergebnis ist die unterschiedliche Abhängigkeit Σ(Eγ) in verschiedenen Kernen; mögliche Erklärungen werden diskutiert.