Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 26: Theorie IV
HK 26.3: Vortrag
Donnerstag, 23. März 2000, 17:15–17:30, B 81
Kohärenzeffekte in der diffraktiven Elektroproduktion von Vektormesonen an Kernen — •G. Piller1, L. Frankfurt2, T. Renk1, M. Sargsian3, M. Strikman4 und W. Weise1 — 1TU München — 2Tel Aviv Univ. — 3Florida Int. Univ. — 4Penn State Univ.
Die diffraktive Vektormesonproduktion an freien Nukleonen kann bei großen Impulsüberträgen, Q2 ≫ 1 GeV2, erfolgreich mit störungstheoretischer QCD durch Quark- und Gluonfreiheitsgrade beschrieben werden. Bei kleinen Impulsüberträgen, Q2 < 1 GeV2, verläuft der Produktionsprozeß nicht-perturbativ. Hier dominiert die Wechselwirkung hadronischer Komponenten des wechselwirkenden virtuellen Photons. Um den Übergang vom störungstheoretisch zugänglichen zum nicht-perturbativen Produktionsprozeß genauer zu untersuchen, betrachtet man den Prozeß im Kernmedium. Hier wird die Formation des Vektormesons auf einer Längenskala von etwa 2 fm, die dem mittleren Nukleon-Nukleon-Abstand im Kern entspricht, vermessen.
Neue Daten der HERMES Kollaboration (DESY) zur inkohärenten Produktion von ρ-Mesonen an leichten Kernen zeigen signifikante Kerneffekte. Wir können diese durch die kohärente Wechselwirkung hadronischer Komponenten des Photonfeldes beschreiben. Partonische Freiheitsgrade spielen eine untergeordnete Rolle.
Vielversprechende experimentelle Möglichkeiten zur Untersuchung der Vektormesonformation findet man in kohärenten Produktionsprozessen. Eine Analyse der zu erwarteten Phänomene im kinematischen Bereich von TJNAF und HERMES wird vorgestellt. (gefördert durch BMBF und G.I.F.)