Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 30: Kern- und Teilchen- Astrophysik III
HK 30.1: Gruppenbericht
Donnerstag, 23. März 2000, 16:30–17:00, B 98
Neutroneneinfang in 128,129,130Xe — •K. Wisshak, R. Reifarth, F. Voss und F. Käppeler — Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Kernphysik
Die Neutroneneinfangquerschnitte von 128,129,130Xe wurden zum ersten mal im Bereich von 3 bis 225 keV gemessen. Neutronen wurden über die 7Li(p,n)7Be Reaktion erzeugt und die Einfangereignisse mit dem Karlsruher 4πBaF2 Detektor nachgewiesen. Die hohe Nachweiswahrscheinlichkeit und gute Energieauflösung dieses Detektors erlaubte hochangereicherte Proben von nur 0.5g Masse zu verwenden. Diese waren in dünnwandige Titankugeln eingeschlossen. Der Querschnitt konnte mit einer Genauigkeit von 2% bestimmt werden. Dies ist eine signifikannte Verbesserung, da die bisherigen theoretischen Abschätzungen Unsicherheiten von 15 bis 35% aufweisen. Xenon ist eines der sechs Elemente mit zwei reinen s-Kernen. Diese eignen sich besonders, durch eine genaue Analyse der Verzweigungen im s-Prozess Pfad, Aussagen über physikalische Parameter wie Neutronendichte, Temperatur und Materiedichte der Sterne in der Phase des Heliumbrennens zu gewinnen. Diese Verzweigungen am 128I konnten mit Hilfe der neuen Querschnitte erstmals sicher identifiziert und im Rahmen des klassischen und des stellaren Modells diskutiert werden.