Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 9: Elektromagnetische und hadronische Proben II
HK 9.5: Vortrag
Montag, 20. März 2000, 18:00–18:15, B 154
π0-Photoproduktion am Deuteron (Neutron)∗ — •U. Siodlaczek, R. Bilger, H. Clement und G.J. Wagner — Physikalisches Institut, Universität Tübingen — und die A2/TAPS-KOLLABORATIONEN
Die π0-Photoproduktion am Deuteron kann prinzipiell über zwei
verschiedene Prozesse ablaufen: über den kohärenten Prozeß, bei dem das
Deuteron im Grundzustand verbleibt, und über den inkohärenten Prozeß, bei
dem das Deuteron aufbricht. Messungen hierzu wurden an MAMI mit dem
TAPS-Aufbau und mit markierten Photonen (“Glasgow Tagger”) im Energiebereich
von der Schwelle bis zu Eγ= 300 MeV durchgeführt. Die resultierenden
Wirkungsquerschnitte, die im Überlapp-Bereich sehr gut mit früheren
TAPS-Messungen [1] bei höheren Energien übereinstimmen, zeigen sehr
verschiedene Winkelverteilungen für kohärente und inkohärente Produktion.
Während diese
Daten starke FSI-Effekte in beiden Kanälen offenbaren, läßt sich die
Summe beider Prozesse, die totale π0-Produktion, quantitativ als
rein quasifreier Prozeß (ohne FSI) beschreiben — mit der Konsequenz, daß
daraus die Produktions-Querschnitte am Neutron besonders zuverlässig
extrahiert werden können sollten. Resultate dazu werden vorgestellt.
Daneben wurden neue obere Grenzen für die Produktion
schmaler Dibaryonresonanzen in dieser Reaktion gewonnen.
[1] B. Krusche et al., Eur. Phys. J. A6 (1999) 309
∗gefördert durch BMBF (06 TÜ 886), DFG (Grad.kolleg 705/3
und SFB 201)