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PV: Plenarvorträge
PV XI
PV XI: Plenarvortrag
Mittwoch, 22. März 2000, 15:30–16:00, H 01
Ultraschneller Ladungstransfer und lokalisierter Bindungsbruch an Oberflächen — •Dietrich Menzel — Physik-Department E20, Technische Universität München, D-85747 Garching — Träger des Robert-Wichard-Pohl-Preises
Einer der wichtigsten der von Oberflächen verursachen Effekte ist die Veränderung der Reaktivität von Molekülen, die an sie gekoppelt sind. Der damit verbundene Austausch von Elektronen führt zur Oberflächenbindung und ist verantwortlich für die beobachteten starken Veränderungen photochemischer Prozesse. Indirekt läßt sich schließen, daß dieser Ladungstransfer extrem schnell ist (im Bereich von einigen 10−16 bis 10−14 Sekunden). In jüngster Zeit ist es gelungen, durch Verwendung von Rumpfelektronenanregungen die Zeitkonstanten solcher Prozesse zu messen; dabei werden die bekannten Rumpfloch-Lebensdauern als interne Uhr verwendet. Die atomare Lokalisierung solcher Anregungen ist ein weiterer Vorteil dieser Methodik, die zwar eine spektroskopische Basis hat (Anregungs- und Zerfallsspektren werden unter Verwendung von Synchrotronstrahlung mit Bandbreiten unter der Lebensdauerbreite, sogenannten resonanten Auger-Raman-Bedingungen, gemessen), aber durch Zeitvergleich und damit in der Zeitdomäne arbeitet. Die nachfolgende zeitliche Evolution solcher Prozesse führt häufig zu Bindungsbruch, der lokalisiert erfolgen kann. Die Prinzipien beider Arten von Messungen werden erläutert und mit Beispielen belegt.