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T: Teilchenphysik
T 605: Schwere Quarks 3
T 605.2: Vortrag
Freitag, 24. März 2000, 14:30–14:45, H\,401
Die Messung von Rb und Suche nach neuen Phänomenen in der Physik — •A. Krüger — DESY Zeuthen
Das Thema des Vortrages ist die Messung von Rb, dem Verhältnis der Wirkungsquerschnitte des Prozesses e+e−→ γ ,Z → bb zum gesamten hadronischen Wirkungsquerschnitt. Die Messung von Rb und der Vergleich mit dem vom Standardmodell vorhergesagten Wert macht es uns möglich, nach neuen Phänomenen in der Physik zu suchen und bisher ermittelte Grenzwerte zu verbessern. Um Rb messen zu können, werden hadronische Endzustände ausgewählt, die einen zweiten Vertex haben. Diese sind mit großer Wahrscheinlichkeit bb-Endzustände. Für Ereignisse mit Dijet-Endzuständen wird die Wahrscheinlichkeit P errechnet, von einem b-Quark zu stammen. Aus dieser wird dann die Diskriminantenvariable abgeleitet. Zur Messung von Rb werden dann nur Ereignisse verwendet, deren Diskriminantenwert größer als ein gewählter Grenzwert ist. Um die Ergebnisse zu überprüfen, wurde ein Neural-Net eingerichtet und trainiert. Mit dem Neural-Net werden die Jets, die zu einem Sekundärvertex gehören, selektiert und die Wahrscheinlichkeitsvariablen der Jets zu einer bb-Ereignis-Wahrscheinlichkeit kombiniert. Was kann man aus der Messung von Rb lernen? Im Energiebereich weit oberhalb der Z-Masse, wo die Messung der Zwei-Fermionen-Endzustände sensitiv auf neue physikalische Effekte ist, wird die Gültigkeit des Standardmodells überprüft. Die genaue Messung von Rb wird in Analysen einbezogen, in denen nach Hinweisen auf 4-Fermion-Kontaktwechselwirkungen, R-paritätsverletzenden SUSY-Teilchen und Z′-Bosonen gesucht wird.