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AM: Magnetismus
AM 1: Mikromagnetismus, Magnetisierungsprozesse und Domänenstrukturen I
AM 1.13: Vortrag
Montag, 27. März 2000, 12:45–13:00, H10
Volumenanalyse aufgespaltener Domänenmuster in FeSi Kristallen — •Rudolf Schäfer — Inst. f. Metallische Werkstoffe, IFW-Dresden, Helmholtzstrasse 20, 01069 Dresden
Die Analyse magnetischer Domänen im Volumen dicker Kristalle wird dadurch erschwert, daß die meisten Beobachtungsmethoden auf die Oberfläche beschränkt sind. Bei starker Fehlorientierung entstehen aber komplex aufgespaltene Muster, deren Oberflächenstruktur nicht repräsentativ für die im Volumen verborgenen Domänen ist. Die inneren Domänen können nur indirekt durch Beobachtungen im Magnetfeld, unterstützt durch theoretische Überlegungen, analysiert werden. Libovicky hat jedoch eine Methode entdeckt, die es erlaubt, Volumendomänen direkt sichtbar zu machen: Eine Fe12.8at.%Si Legierung bildet beim Anlassen bei etwa 600∘C submikroskopische Ausscheidungen, die sich entlang der lokalen Magnetisierungsrichtung anordnen. Bei Raumtemperatur erzeugt diese Textur nach Anätzen der Probe einen optischen Doppelbrechungseffekt, der das während der Wärmebehandlung vorliegende Domänenmuster in einem Polarisationsmikroskop abbildet. Durch sukzessiven Abtrag der Probe können die Volumendomänen somit sichtbargemacht werden. Wir haben diese Methode auf einen FeSi-Kristall mit extrem fehlorientierten (111)-Oberflächen angewandt. Dadurch war es möglich, die Gültigkeit eines dreidimensionalen Stufendomänenmodells bei Volumenkristallen erstmals experimentell nachzuweisen.