Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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AM: Magnetismus
AM 11: Dünne Schichten II: Austauschkopplung
AM 11.1: Hauptvortrag
Dienstag, 28. März 2000, 14:00–14:30, H10
Nichtlineare Spinwellenpropagation in magnetischen Schichten — •Sergey O. Demokritov — Fachbereich Physik, Universität Kaiserslautern, 67663 Kaiserslautern
Auf der Grundlage von Untersuchungen linearer
und nichtlinearer Effekte, die bei der
Ausbreitung von Spinwellen in magnetischen Ferrit-Schichten
auftreten, werden Einblicke in die Physik von ein- und
zweidimensionalen nichtlinearen Wellen gegeben.
Eine von uns vor kurzem entwickelte Methode, die zeit- und
ortsaufgelöste Brillouin-Lichtstreu-Spectroskopie, ermöglicht es,
verschiedene lineare (reziproke und nichtreziproke Ausstrahlung
und Ausbreitung) sowie nichtlineare Phänomene
(Selbstfokussierung, Soliton-Entstehung und -Bildung) im Detail
zu untersuchen.
In breiten, quasi-zweidimensionalen Proben wurden stabile, sich
durch die Wechselwirkung der Diffraktion, Dispersion und
Absorption selbst-organisierende Spinwellenobjekte (sog.
Spinwellen-Bullets) nachgewiesen. Die Spinwellen-Bullets sind zwar
Analoge der eindimensionalen Spinwellen-Solitonen, weisen allerdings
nicht alle für Solitonen charakteristischen Eigenschaften auf.
Um die Stabilität von Solitonen und Bullets gegenüber Störungen
während ihrer Ausbreitung zu untersuchen, wurden Kollisionsexperimente
durchgeführt. In den Kollisionen von Solitonen konnte deren Stabilität
und deren Wechselwirkung in Abhängigkeit ihrer Phasen direkt beobachtet
werden. Im Gegensatz zu den Solitonen führte die Kollision zweier
Spinwellen-Bullets zu einem Kollaps, der beide Bullets zerstört.
Die beobachteten Phänomene konnten analytisch oder numerisch simuliert
werden.