Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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AM: Magnetismus
AM 7: Dauermagnete, nanokristalline hart- und weichmagnetische Werkstoffe
AM 7.9: Vortrag
Montag, 27. März 2000, 17:30–17:45, H10
Kleinwinkelstreuung mit polarisierten Neutronen zur Untersuchung von kristallinen und magnetischen Nanostrukturen — •Armin Hoell und Albrecht Wiedenmann — Hahn-Meitner-Institut Berlin, Glienicker Strasse 100, 14109 Berlin
An Glaskeramiken, die nanokristallinen Magnetit enthalten, wird
demonstriert, wie durch magnetische Kontrastvariation in der
Neutronenkleinwinkelstreuung (SANS) gleichzeitig die kristallinen
als auch die magnetischen Nanostrukturen untersucht werden
koennen.
Nanokristalliner Magnetit, Fe3O4, in einer nichtmagnetischen
Restglasphase wird durch Waermebehandlung eines Eisenoxid
enthaltenden Borosilicatglases gebildet. Mit SANS werden
zwei Teilchengroessensorten nachgewiesen. Der magnetische
SANS-Streubeitrag beweist, dass beide, in der Groessenverteilung
unterscheidbare, Teilchenpopulationen aus Magnetit bestehen.
Der Vergleich beider Streubeitraege ergibt, dass der
superparamagnetische Magnetit eine nichtmagnetische
Oberflaechenschicht (magnetische Totschicht) besitzt, deren Dicke
exakt angegeben werden kann. An einer weiteren Glaskeramik die
nur eine Teilchengroessensorte von Magnetit enthaelt wird die
Effektivitaet der Technik polarisierter Neutronen erlaeutert.
Das vorgestellte Experiment stellt damit eine neuartige, direkte
Messmethode zur simultanen Bestimmung der kristallinen und
magnetischen Nanostrukturen als auch der Dicke magnetischer
Totschichten dar.