Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
DF: Dielektrische Festkörper
DF 5: Keramiken
DF 5.3: Vortrag
Dienstag, 28. März 2000, 15:30–15:50, H11
Negative thermische Expansion in ZrW2O8 mit 187W(β−)187Re–TDPAC — •N. Ulbrich1, W. Tröger1, T. Butz1 und P. Blaha2 — 1Nukl. Festkörperphysik, Univ. Leipzig — 2Inst. Techn. Elektrochemie, TU Wien
Zur Untersuchung der negativen thermische Expansion in ZrW2O8 wurden durch Neutronenbestrahlung von ZrW2O8 Sondenkerne 187W(β−)187Re erzeugt. Messungen des elektrischen Feldgradienten (EFG) mit der gestörten γ–γ–Winkelkorrelation (TDPAC) liefern zwischen 17 K und 403 K zwei charakteristische Kernquadrupolwechselwirkungen, die den beiden kristallographischen WO4 Tetraedern zugeordnet werden. Die EFGs bei 295 K sind |VzzRe1|=18,92(4) · 1021 V/m2, ηRe1=0,0 und |VzzRe2| = 4.55(2) · 1021 V/m2, ηRe2=0,053(3). Ab initio Berechnungen der Elektronendichteverteilung mit dem Programmpaket WIEN97 ergeben VzzRe1 = 12,63 · 1021 V/m2, ηRe1=0,0 und VzzRe2 = 4,90 · 1021 V/m2, ηRe2=0,0. Oberhalb des strukturellen Phasenübergangs bei 428 K wurde keine charakteristische Kernquadrupolwechselwirkung beobachtet, was auf die hohe Sauerstoffbeweglichkeit in der Hochtemperaturphase zurückzuführen ist. Die temperaturabhängigen Untersuchungen in der Raumtemperaturphase zeigen, daß die EFGs an beiden Sondenplätzen nahezu konstant bleiben.
Dieser experimentelle Befund bestätigt das Modell von gekoppelten Librationen starrer ZrO6 und WO4 Polyeder (Rigid Unit Modes) als Ursache einer geometrischen Volumenkontraktion in ZrW2O8.