Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 1: Plastizität I
M 1.2: Vortrag
Montag, 27. März 2000, 10:30–10:45, H16
Lokale Nanoindentierungsuntersuchungen an einzelnen Lamellen in PST-TiAl Legierungen — •Markus Kempf, Mathias Göken und Horst Vehoff — Universität des Saarlandes, FB 15: Grundlagen der Werstoffwissenschaften/Methodik, Geb. 43 B, Postfach 151150, 66041 Saarbrücken
Lamellare γ-TiAl Legierungen sind aussichtsreiche Kandidaten als Strukturwerkstoff für Hochtemperaturanwendungen. Der Werkstoff setzt sich aus zwei Phasen zusammen: zwischen den Lamellen der α2-Phase (Ti3Al, hexagonale DO19 Struktur) liegen mehrere, unterschiedlich orientierte Lamellen der γ-Phase (TiAl, tetragonale L10-Struktur).
Mittels eines NI-AFMs (nanoindenting atomic force microscope) wurden die mechanischen Eigenschaften Härte und Elastizitätsmodul der nur wenige µ m breiten Lamellen bestimmt. Die Härte ist in der α2-Phase (8,4 GPa) deutlich höher als in der γ-Phase (4,7-5,7 GPa), der E-Modul beträgt in der γ-Phase (200-220 GPa).
Die Nanohärteeindrücke zeigen in den γ-Domänen unterschiedliches und stark anisotropes Auswurfverhalten (pile-up). Das Auswurfverhalten ist bei 90∘-Spitzen ausgeprägter als bei Berkovich-Spitzen, die Form des Auswurfverhaltens ist unabhängig von der Orientierung der Indenterspitze relativ zur Lamellenrichtung. Eine Korrelation zwischen pile-up Verhalten und Orientierung der γ-Domänen ist erkennbar.