Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 12: Diffusion
M 12.5: Vortrag
Donnerstag, 30. März 2000, 11:30–11:45, H6
Diffusion von Gold in Germanium — •A. Strohm1, S. Matics2 und W. Frank1,2 — 1MPI f. Metallforschung, Stuttgart — 2Inst. f. Theoret. u. Angew. Physik der Univ. Stuttgart
Die Diffusion von Gold in nahezu versetzungsfreiem Germanium wurde zwischen 500 oC und 920 oC untersucht. Die Diffusionsprofile wurden durch Messungen des Ausbreitungswiderstands oder mit Hilfe des Radiotracer-Verfahrens bestimmt. Die aus Langzeit-Temper-Versuchen (0,5 h – 237 h) bestimmten Diffusionskoeffizienten hängen nach einem Arrhenius-Gesetz von der Temperatur ab (Aktivierungsenthalpie 1,45 eV; präexponentieller Faktor 5,1·10−7 m2/s). Ein Vergleich mit Literaturdaten zeigt, daß der Diffusionskoeffizient von Au in Ge von der Versetzungsdichte unabhängig ist und – im Gegensatz zum Ge-Selbstdiffusionskoeffizienten – nicht durch Leerstellen im thermodynamischen Gleichgewicht kontrolliert ist. Dies legt die Vermutung nahe, daß Au in Ge über einen durch Au-Zwischengitteratome kontrollierten dissoziativen Mechanismus diffundiert. Kurzzeit-Temper-Versuche (10 s – 626 s) zur Diffusion von Au in Ge sind damit im Einklang.