Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 3: Plastizität II
M 3.5: Vortrag
Montag, 27. März 2000, 16:15–16:30, H16
Fehlorientierungen in Versetzungswänden nach plastischer Verformung — •Wolfgang Pantleon — Risø National Laboratory, Materials Research Department, P.O. Box 49, 4000 Roskilde, Denmark
Während plastischer Verformung von Metallen bilden sich
Versetzungsstrukturen mit Orientierungsdifferenzen zwischen
einzelnen Bereichen. Die Fehlorientierungen der durch
Versetzungswände getrennten Bereiche können mit Hilfe
von TEM oder EBSD ermittelt werden. Nach Unterscheidung in zwei
verschiedene Arten von Versetzungsgrenzen (zufällige und
geometrisch notwendige Grenzen) stimmen die
Häufigkeitsverteilungen der Desorientierungswinkel bei
Normierung auf ihren jeweiligen Mittelwert überein und
liegen unabhängig von der Verformung oder dem Material auf
einer universellen Masterkurve.
Anhand eines statistischen Modells für die Entstehung von
Fehlorientierungen aufgrund von Fluktuationen in den
Versetzungsströmen kann die Skaleneigenschaft, sowie bei
Berücksichtigung mehrerer Gleitsysteme die Gestalt der
Masterkurve abgeleitet werden. Die Einbeziehung
deterministischer Terme erlaubt darüber hinaus eine
Beschreibung der unterschiedlichen Entwicklung des mittleren
Desorientierungswinkels mit der Verformung in beiden Arten von
Versetzungswänden. Experimentell beobachtete
(Anti-)Korrelationen zwischen den Fehlorientierungen in
benachbarten Versetzungwänden lassen sich auf Grundlage
einer statistischen Beschreibung einer linearen Anordnung
von Versetzungswänden auf die endliche mittlere freie
Weglänge mobiler Versetzungen zurückführen.