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Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm

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M: Metallphysik

M 6: Struktur und Umwandlung II

M 6.1: Vortrag

Dienstag, 28. März 2000, 10:15–10:30, H16

Lichtmikroskopische in-situ Untersuchungen zur martensitischen Umwandlung von Lithium — •Pichl Wolfgang und Krystian Maciej — Institut für Materialphysik,Uni-Wien, Boltzmanngasse 5, A-1090 Wien

Die martensitische Umwandlung von Lithium wurde nach Entwicklung einer neuen metallographischen Präparationstechnik für das sehr reaktive Metall in einem Flüssighelium-Kühlhalter in situ auf dem Lichtmikroskop untersucht. Die Umwandlung setzt bei 80K schlagartig ein, um 85K wurden Inkubationszeiten bis zu 15 Minuten beobachtet. Die Martensit-Mikrostruktur zeigt eine Anordnung in mehr oder weniger planaren Lamellen, welche jedoch aus einzelnen, unregelmäßig geformten Segmenten von durch- schnittlich 10 Mikrometer Größe zusammengesetzt sind. Diese Segmente erscheinen bei der Umwandlung nicht simultan, sondern in rascher Folge nacheinander;sie müssen also aus einer großen Zahl von Keimen entstanden sein, wobei offenbar durch starke Autokatalyse eine bevorzugte planare Anordnung entsteht. Beim weiteren Kühlen erfolgt das Fortschreiten der Umwandlung aus- schließlich durch Bildung neuer Segmente, während bereits gebildeter Martensit unverändert bleibt. Eine kristallographische Analyse der mittleren Lamellenspuren zeigte, daß keine eindeutige Habitusebene existiert. Dies dürfte mit der hohen Dichte von Stapelfehlern innerhalb der 9R-Phase in Zusammenhang stehen.

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