Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 7: Atomare Fehlstellen
M 7.4: Vortrag
Dienstag, 28. März 2000, 11:00–11:15, H6
Thermische Defektbildung und Defektcharakterisierung in FeAl — •R. Kerl, P. Scholz, B. K*hler, A. Broska und Th. Hehenkamp — Institut für Materialphysik, Hospitalstr. 3-7, 37073 Göttingen
Die thermische Defektbildung im System FeAl wurde mit Hilfe der
Differentialdilatometrie und der Positronenannihilation untersucht.
Die Differentialdilatometrie liefert Leerstellenkonzentrationen
und deren Bildungsgrößen, die Positronenvernichtung
Defektbildungsenthalpien und Defektbildungsvolumina sowie
durch Ausheilexperimente mit eingeschreckten Leerstellen
Wanderungsenthalpien. Aus den Ergebnissen folgen, für Zulegierungen
von 25-50 at.% Al, drei grundlegend verschiedene Bereiche der
Defektbildung, die mit der Unterteilung des B2-Phasengebietes
gemäß des Phasendiagramms nach Kubaschewski korreliert sind.
Unterhalb von 35 at.% Al (D03-, B2-Phase) werden
überwiegend Einzelleerstellen auf dem Fe-Gitter gebildet,
und zwar unabhängig von der jeweiligen Phase bzw.
Ordnungseinstellung. Oberhalb von 35 at.% Al (B2(l)-Phase)
werden vornehmlich Tripeldefekte, d.h. zwei Leerstellen auf dem
Fe-Gitter und ein Fe-Antistrukturatom, erzeugt. Oberhalb von 1000 K
(B2(h)-Phase) werden die Tripeldefekte nicht mehr im dem Maß
gebildet wie zuvor in der B2(l)-Phase, so daß ein jähes
Abknicken im Anstieg der Leerstellenkonzentration beobachtet wird.
Zudem gibt es zahlreiche Indizien für die zusätzliche Bildung
von Doppelleerstellen in der B2(h)-Phase.