Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 9: Amorphe und metastabile Metalle
M 9.4: Vortrag
Dienstag, 28. März 2000, 16:00–16:15, H6
Untersuchung der spezifischen Wärme und thermischen Ausdehnung von Pd-Basis-Gläsern am Glasübergang — •Ing-Ru Lu1,2, Georg P. Görler1, Hans J. Fecht2 und Rainer Willnecker1 — 1Institut für Raumsimulation, DLR, Linder Höhe, D-51170 Köln — 2Abt. der elektronische Werkstoffe, Universität Ulm, D-89081 Ulm
Pd-Ni-P- und Pd-Ni-Cu-P-Legierungen sind besonders gutmütige metallische Glasbildner, die sehr niedrige kritische Kühlraten für die Glasbildung von weniger als 0.1 K/s und extrem stabile unterkühlte Schmelzen oberhalb des Glasübergangs aufweisen. Dieses bemerkenswerte Verhalten ermöglicht die Untersuchung von thermodynamischen Eigenschaften im Bereich des Glasübergangs während des kontinuierlichen Aufheizens oder Abkühlens ohne die Störung durch Kristallisation der flüssigen Phase. Mit den beiden Verfahren DSC und Sessile-Drop (SD) wurden die spezifische Wärme und die thermische Ausdehnung des Glases und der unterkühlten Schmelze unterhalb und oberhalb des Glasübergangs untersucht. Aus den Messwerten können die thermodynamischen Funktionen Enthalpie H(T) und spezifisches Volumen V(T)/V0 der Pd-Basis- Legierungen berechnet und zusätzlich die entsprechenden fiktiven Grenztemperaturen bestimmt werden, die sich aus der Enthalpie und dem spezifischen Volumen als Funktion der Temperatur ergeben. Die Ähnlichkeit im Verlauf der kalorimetrischen und volumetrischen Eigenschaften am Glasübergang weist darauf hin, dass das Verhalten der thermodynamischen Eigenschaften auf denselben Prozessen basiert, die aus der strukturellen Relaxation des Glases resultieren.