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O: Oberflächenphysik
O 22: Adsorption an Oberflächen (IV)
O 22.5: Vortrag
Mittwoch, 29. März 2000, 15:30–15:45, H36
Wie kommensurabel sind kommensurable Überstrukturen grosser organischer Moleküle? — •L. Kilian, U. Stahl, D. Gador, R. Fink, M. Sokolowski und E. Umbach — Experimentelle Physik II, Am Hubland, 97074 Würzburg
Wie in vielen Beispielen gezeigt, können große organische Moleküle (>150amu) auf
Oberflächen wohlgeordnet und großdomänig adsorbieren. Die Balance zwischen Substrat-Molekül-Wechselwirkung (SMW) und Molekül-Molekül-Wechselwirkung (MMW) bestimmt,
ob die Struktur kommensurabel (SMW>MMW), inkommensurabel (SMW<MMW) oder
point on line ist. Meist werden Strukturen innerhalb eines Fehlers von einigen Prozent der Gitterkonstanten als kommensurabel angesehen. Wir zeigen mit hochauflösendem
SPA-LEED, daß die feine Balance von SMW und MMW dazu führen kann, daß in diesem Spielraum
alle drei Strukturtypen realisiert werden.
Die SMW von Naphthalin-Tetracarbonsäure-Dianhydrid (NTCDA) auf Ag(111)
ist relativ stark und die zwei Monolagenstrukturen A und B, die zwischen 0.7 ML
und 1 ML koexistieren, wurden als kommensurabel gedeutet.
Neuere SPA-LEED Messungen zeigen jedoch, daß lediglich die offene,
backsteinartige Struktur A
kommensurabel ist. Während der Koexistens mit B wird A um vier
Prozent komprimiert und ist vom Typ
point-on-line. Die dichte, fischgrätartige Struktur B
ist sogar inkommensurabel. Offensichtlich sind
SMW und MMW hier so ähnlich, daß eine Veränderung der Packungsdichte
den Strukturtyp ändern kann.
Gefördert durch DFG,So407/2