Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
O: Oberflächenphysik
O 25: Methodisches
O 25.5: Vortrag
Mittwoch, 29. März 2000, 15:30–15:45, H45
Genauigkeit und inneres Potential in der LEED-Strukturbestimmung — •K. Heinz1, S. Walter1, V. Blum1, L. Hammer1, S. Müller1 und M. Giesen2 — 1Festkörperphysik, Universität Erlangen-Nürnberg, Staudtstr. 7, 91058 Erlangen — 2IGV, Forschungszentrum Jülich, 52425 Jülich
Bei der LEED-Strukturbestimmung wird gewöhnlich das innere Potential als konstanter Fitparameter V0 benutzt, d.h. seine Energieabhängigkeit V0(E) wird vernachlässigt, obwohl diese über das Austausch-Korrelationspotential prinzipiell immer vorhanden ist. Wir zeigen, dass die Vernachlässigung eines Anteils αE prinzipiell zu einer Umskalierung aller Ortsraumparameter führt, r→r/√1−α. Mit α≈10−2 resultieren diese Parameter damit um ca. 0.5% zu klein, was bei interatomaren Abständen von typisch 2 Å einem Fehler von etwa 10−2 Å und damit dem z.Zt. erreichbaren Genauigkeitsniveau entspricht. Bei einer kürzlichen Analyse von Cu(100) hat die Vernachlässigung von V0(E) zu einer scheinbaren Kontraktion des lateralen Gitterparameters ap geführt, die, wie ebenfalls gezeigt wird, tatsächlich jedoch nicht vorhanden ist.
Glücklicherweise können wir ebenfalls demonstrieren, dass der Fehler bzgl. vertikaler Parameter wesentlich kleiner ist als oben beschrieben, wenn ap bekannt ist und auf den richtigen Wert fixiert wird (etwa bei Volumen-terminierten Oberflächen). Dies gilt zumindest für die hier untersuchte Cu(100)-Oberfläche und lässt hoffen, dass andere, V0(E) vernachlässigende Analysen weitgehend korrekt sind. Eine Berücksichtigung von V0(E) in zukünftigen Analysen ist aber angezeigt, insbesondere wenn ap nicht genau bekannt ist, wie etwa bei epitaktischen Strukturen.