Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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O: Oberflächenphysik
O 25: Methodisches
O 25.6: Vortrag
Mittwoch, 29. März 2000, 15:45–16:00, H45
Die Rolle thermischer Schwingungen bei der Bestimmung chemischer Zusammensetzungen mittels LEED — •V. Blum1, L. Hammer1, W. Meier1, K. Heinz1, M. Schmid2, E. Lundgren2 und P. Varga2 — 1Lehrstuhl für Festkörperphysik, Universität Erlangen-Nürnberg, Staudtstr. 7, D-91058 Erlangen — 2Institut für Allgemeine Physik, Technische Universität Wien, A-1040 Wien
LEED-Intensitätsanalysen werden seit langem erfolgreich zur Bestimmung nicht nur geometrischer Oberflächeneigenschaften, sondern auch chemischer Konzentrationsprofile oder thermischer Schwingungsamplituden eingesetzt. Fehlerabschätzungen, die eine wechselseitige Entkopplung der Fitparameter annehmen, legen nahe, daß alle drei Parametertypen sehr genau bestimmt werden können. Anhand der (100)-Oberfläche einer substitutionell ungeordneten Fe0.85Al0.15-Legierung zeigen wir, daß zwischen thermischen Schwingungsamplituden der Elemente und ihrer chemischen Konzentration eine starke Kopplung besteht. Da normalerweise keine Vorinformation über Schwingungen unmittelbar an der Oberfläche statistischer Legierungen vorliegt, ist ihre Berücksichtigung als freier Parameter wichtiger Bestandteil einer akkuraten LEED-Strukturbestimmung. Die durch die Kopplung reduzierte Genauigkeit der Konzentrationsbestimmung bewirkt, daß “Best Fit” Werte durch kleine systematische Fehler deutlich verändert werden können. Nur bei konsequenter Eliminierung systematischer Fehler in der Strukturanalyse ergibt sich in unserem Beispiel der (aus LEIS- und STM-Messungen in Wien bekannte) korrekte Wert für den Al-Anteil in der ersten Lage.