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TT: Tiefe Temperaturen
TT 12: Fachsymposium: Korngrenzen in HTSL
TT 12.7: Vortrag
Dienstag, 28. März 2000, 17:00–17:15, H18
Kleinwinkelkorngrenzen in YBCO – Warum man lokal messen muss — •J. Albrecht1, S. Leonhardt1,2, R. Warthmann1 und H. Kronmüller1 — 1MPI für Metallforschung, Heisenbergstr. 1, 70569 Stuttgart — 2MPI für Festkörperforschung, Heisenbergstr. 1, 70569 Stuttgart
Kleinwinkelkorngrenzen (Fehlorientierungswinkel θ < 5∘) in dünnen YBa2Cu3O7−δ–Filmen wurden mit Hilfe magnetooptischer Methoden untersucht. Schwerpunkt ist dabei der Einfluss von Korngrenzenwinkel und magnetischer Flussdichte auf die lokale, kritische Stromdichte, die im Rahmen dieser Arbeit modellunabhängig durch eine Inversion des Gesetzes von Biot und Savart bestimmt wird. Es wird gezeigt, dass es nicht ausreichend ist, den Zusammenhang von Flussdichte und kritischem Strom nur durch globale Messungen, wie z.B. Transportstromuntersuchungen, darzustellen. Es muss vielmehr zusätzlich der lokale Zusammenhang zwischen Flussdichte und Strom betrachtet werden, um Aussagen über mögliche Flusslinienverankerungsmechanismen in und um Korngrenzen machen zu können. Ein Ergebnis dieser Untersuchungen ist das Auftreten eines Übergangs im Pinningmechanismus an Kleinwinkelkorngrenzen. Bei zunehmenden Flussdichten liefert nicht mehr die Verankerung innerhalb der Korngrenze den entscheidenden Beitrag, vielmehr wird die kritische Stromdichte durch Flusslinien–Flusslinien Wechselwirkung über die Korngrenze hinweg bestimmt.