Regensburg 2000 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 17: Postersitzung II: Pinning und Vortexdynamik (1-8), Supraleitung: Theorie (9-13), Korrelierte Elektronen (14-48), Niederdimensionale Systeme (49-68), Quantenflüssigkeiten (69-75)
TT 17.15: Poster
Mittwoch, 29. März 2000, 14:30–18:00, A
MIR-Absorption in undotierten Kupraten: Versagt die Spinwellentheorie? — •Tamara Nunner1, Thilo Kopp1, Markus Grüninger2 und Dick van der Marel3 — 1Exp. Phys. VI, Uni Augsburg, Universitätsstr. 1, 86135 Augsburg — 2II. Phys. Inst. Uni zu Köln, Zülpicherstr. 77, 50937 Köln — 3Lab. of Solid State Physics, MSC, Univ. of Groningen
Allgemein geht man davon aus, daß sich die magnetischen Anregungen der zweidimensionalen undotierten Kuprate im Rahmen der Spinwellentheorie beschreiben lassen. Durch die Beobachtung von zwei Resonanzen in der optischen Leitfähigkeit, die im mittleren infraroten Energiebereich liegen, wird dies jedoch ernsthaft in Frage gestellt. Während die niederenergetische Resonanz als eine Bimagnon-Phonon-Absorption, d.h. eine gekoppelte Anregung von 2 Magnonen und 1 Phonon, gedeutet werden kann und somit im Rahmen der konventionellen Spinwellentheorie erklärt werden kann, ist der Ursprung der höherenergetischen Resonanz noch vollkommen unverstanden. Versuche, diese Resonanz als eine Anregung von 4 Magnonen zu deuten, können nicht genügend spektrales Gewicht erzeugen und Versuche, durch die Berücksichtigung von Mehrfachstreuungen zwischen Magnonen und Phononen spektrales Gewicht aus der Bimagnon-Phonon-Resonanz in die höherenergetische Resonanz zu verschieben, scheitern an einer dazu notwendigen, unrealistisch großen Magnon-Phonon-Kopplungskonstanten. Aus diesen Ergebnissen schließen wir, daß ähnlich wie in den Spinketten und den Spinleitern Quantenfluktuationen umfassender berücksichtig werden müssen.