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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 19: Kern- und Teilchen- Astrophysik II
HK 19.6: Vortrag
Dienstag, 20. März 2001, 15:45–16:00, F
Radionuklide auf der Erde von außerhalb des Sonnensystems — •Thomas Faestermann1, Andres Arazi2, Jorge Fernandez Niello2, Wolfgang Hillebrandt3, Klaus Knie1, Gunther Korschinek1, Georg Rugel4, Anton Wallner4 und Christian Wallner1 — 1Physik-Department, Technische Universität München — 2Laboratorio TANDAR CNEA, Buenos Aires — 3Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching — 4Strahlenbiologisches Institut, Universität München
Eine Supernova (SN) in unserer Nähe (d≤150ly) sollte Materie auf der Erde deponieren. Ein aussichtsreiches Radioisotop für die Suche nach solchem Niederschlag in der jüngeren Vergangenheit ist 60Fe (T1/2=1.5Myr). Es wird bei SNe kollabierender Sterne in großen Mengen ausgestoßen, aber im Sonnensystem nur sehr wenig erzeugt. In einer ersten Messung (1) am Münchner Tandembeschleuniger wurden drei Schichten einer pazifischen Tiefsee-Mangankruste untersucht und der 60Fe Fluß in die 3 bis 6 Myr alte Schicht erschien deutlich höher als in die jüngere Schicht. Durch solare Quellen kann dieser 60Fe Eintrag nicht erklärt werden, jedoch recht gut durch eine SN vor einigen Myr im Abstand von ca. 100ly.
Hier berichten wir über die Messung eines 60Fe Tiefenprofils einer anderen Mangankruste mit deutlich feinerer zeitlicher Auflösung (≈0.6Myr) über einen Bereich von ca. 10Myr. Die Ergebnisse legen nahe, daß das Sonnensystem vor etwa 3Myr eine SN Schockfront durchlaufen hat.
(1) K. Knie et al., Phys. Rev. Lett. 83 (1999)18