Hamburg 2001 – wissenschaftliches Programm
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AKA: Physik und Abrüstung
AKA 9: Präventive Rüstungskontrolle und Mikrosystemtechnik
AKA 9.1: Fachvortrag
Freitag, 30. März 2001, 11:00–11:30, R 221
Militärische Nutzung von Mikrosystemtechnologien - Gefahren und Begrenzungsmöglichkeiten — •Jürgen Altmann — Experimentelle Physik III, Universität Dortmund, 44221 Dortmund
Im Rahmen des 2000/01 vom BMBF geförderten Projektverbunds Präventive Rüstungskontrolle wurden Mikrosystemtechnologien untersucht. Mit Strukturgrößen im Mikrometerbereich beinhalten sie mechanische, optische, magnetische, fluidische, chemische, biologische usw. Elemente, oft mit Mikroelektronik gekoppelt und mit ähnlichen Verfahren hergestellt. Militärisch würden sie auf allgemeiner Ebene für Informationsverarbeitung oder für Materialien mit variablen Eigenschaften eingesetzt. Besondere Anwendungen wären z.B. Mini-Trägheitsnavigationssysteme, verteilte Sensoren (bei der Logistik, in Trägersystemen, auf dem Schlachtfeld) oder Sicherungs- und Zündsysteme. Systeme zur Überwachung von Körperfunktionen und Gabe von Medikamenten könnten Soldaten implantiert werden. (Halb)autonome Mikroroboter für Land, Wasser und Luft könnten zur Aufklärung, Kommunikation, Täuschung sowie als Waffen eingesetzt werden. Gefahren sind abzusehen in bezug auf Stabilität in der Krise, Wettrüsten, Weiterverbreitung und Rückwirkung auf die zivile Gesellschaft (Akzeptanz von Implantaten ohne medizinische Notwendigkeit, Spionage/Terrorismus). Überprüfbare Begrenzungen könnten z.B. für autonome Systeme eine Minimalgröße (0,2-0,5 m) festlegen.