Hamburg 2001 – wissenschaftliches Programm
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AM: Magnetismus
AM 7: Molekularer Magnetismus
AM 7.10: Hauptvortrag
Dienstag, 27. März 2001, 14:00–14:45, S 5.2
Magnetochemie: Status quo und Perspektive — •Heiko Lueken — Institut für Anorganische Chemie der RWTH Aachen, Professor-Pirlet-Straße 1, 52074 Aachen
In der aktuellen Magnetochemie stehen Übergangsmetallkomplexe und Materialien für Ferrofluide — beide mit hohem Anwendungspotenzial — im Vordergrund. Zu ersteren gehören mononukleare Verbindungen mit Spincrossover-Verhalten und polynukleare Molekülverbindungen. Ziel ist u. a. die Synthese optisch schaltbarer Systeme bzw. molekularer Magnete mit Eigenschaften, die den Anwendungsbereich gegenüber herkömmlichen magnetischen Materialien erweitern. Ferrofluide z. B. aus Fe3O4 werden in medizinischer Diagnostik und Therapie eingesetzt. Zur Auswertung von Messergebnissen und der Extraktion relevanter Parameter stehen heute Rechenprogramme zur Verfügung, die die Störung der d- und f-Systeme durch interelektronische Wechselwirkung, Spin-Bahn-Kopplung, Ligandenfeld und äußeres Magnetfeld berücksichtigen. Darüber hinaus liegt ein Rechenprogramm vor, das im Falle von Verbindungen mit dreidimensionalem Bauzusammenhang aus der magnetischen Suszeptibilität Parameter für die Spin-Spin-Kopplung nicht nur zwischen nächsten, sondern auch übernächsten und weiteren Nachbarn bei beliebigem Spin und beliebiger Struktur ermittelt. Die mit Hilfe dieser Programme möglichen magnetochemischen Analysen werden auf Modellbeispiele angewendet. Abschließend wird ein Ausblick auf zukünftige magnetochemisch orientierte Projekte gegeben.