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DF: Dielektrische Festkörper
DF 4: Phasenüberg
änge
DF 4.1: Hauptvortrag
Dienstag, 27. März 2001, 11:30–12:10, S18/19
Nachweis elementarer Anregungen bei strukturellen Phasenübergängen in Festkörpern mittels NMR und EPR — •Dieter Michel1 und Jörn Petersson2 — 1Universität Leipzig, Institut für Experimentelle Physik II, Linnestrasse 5, 04103 Leipzig — 2Universität des Saarlandes, Fachbereich Physik, Im Stadtwald, 66041 Saarbrücken
Bei einer bestimmten Temperatur Ti gehen einige dielektrische Kristalle von einer normalen (N) Hochtemperaturphase mit einer herkömmlichen Symmetrie in eine strukturell inkommensurabel (IC) modulierte Phase über. In dieser Phase ist die Translationsinvarianz des Grundgitters durch eine statische Modulation gebrochen, deren Periodizität mit der des Gitters ein irrationales Verhältnis bildet, d.h. inkommensurabel ist. Wegen dieser Inkommensurabilität treten in IC-Systemen kollektive Anregungen mit extrem niedrigen Frequenzen auf (sog. Phasonen), die in Kristallen sonst nicht anzutreffen sind und daher grundsätzliche Fragen der Festkörperphysik berühren. Dies hat in den vergangenen Jahren zu einer Vielfalt von Arbeiten auf diesem Gebiet geführt. Wegen ihrer oft starken Überdämpfung sind die weichen Phasonen-Fluktuationen mit den Methoden der Raman- oder Neutronenstreuung nur sehr schwer oder gar nicht nachweisbar. Das Studium dieser elementaren Anregungen in Festkörpern mit Hilfe der NMR- und EPR-Spektroskopie bildet den Schwerpunkt dieses Vortrages.