Hamburg 2001 – wissenschaftliches Programm
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HL: Halbleiterphysik
HL 17: Photovoltaik I
HL 17.6: Vortrag
Dienstag, 27. März 2001, 11:45–12:00, S17
Elektrische Charakterisierung von farbstoffsensibilisierten Solarzellen auf TiO2-Basis — •Gregor Kron1, Tassilo Egerter1, Gabriele Nelles2, Akio Yasuda2, Jürgen Werner1 und Uwe Rau1 — 1Institut für Physikalische Elektronik, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 47, 70569 Stuttgart — 2Sony International (Europe) GmbH, MSL, Hedelfinger Str. 61, 70327 Stuttgart
Dieser Vortrag vergleicht Solarzellen auf Basis von TiO2, sensibilisiert durch eine Monolage Farbstoff, die entweder einen flüssigen Elektrolyten oder einen organischen Festkörper-Lochleiter enthalten. Zunächst entwickeln wir ein generelles Banddiagramm für diese farbstoffsensibilisierten Solarzellen. Der Unterschied zwischen dem Quasi-Fermi-Niveau der Elektronen im TiO2 und dem Redox-Potential im Elektrolyten bzw. dem Quasi-Fermi-Niveau der Löcher im Lochleiter definiert die Photospannung. Die Leerlaufspannung wird somit durch die Energiedifferenz zwischen Leitungsband im TiO2 und Redox-Potential im Elektrolyten bzw. höchsten besetzten Molekülorbital (HOMO) im Lochleiter begrenzt. Aus temperaturabhängigen Strom (I) / Spannungs (V)-Messungen bestimmen wir diese Obergrenze und finden einen Unterschied zwischen beiden Zelltypen von ca. 0,2 eV. Neben den Gleichstrommessungen wenden wir auch frequenzabhängige Wechselstrommessungen an und identifizieren eine Kapazität, die wir der Diffusion von Elektronen im TiO2 zuschreiben. Aus diesen Admittanzmessungen lassen sich Elektronen-Lebensdauern τ ≈ 800 ms im Dunkeln berechnen. Im Unterschied zur Elektrolyt-Zelle zeigt die Festkörperzelle ein stark induktives Verhalten, das auf eine Leitfähigkeitsmodulation des Lochleiters zurückzuführen ist.