Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
M: Metallphysik
M 2: Symposium Unterkühlte Metallschmelzen II
M 2.1: Fachvortrag
Montag, 26. März 2001, 11:45–12:00, S8
Nahordnung in unterkühlten Schmelzen — •Dirk Holland-Moritz1, Thomas Schenk1, Dieter M. Herlach1, Robert Bellissent2 und Virginie Simonet3 — 1Institut für Raumsimulation, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, D-51170 Köln — 2Centre d‘Etudes Nucleaires de Grenoble, DRFMC / SPSMS / MDN, F-38054 Grenoble — 3Laboratoire de Physique des Solides (UMR CNRS/UPS), Université de Paris-Sud, F-91405 Orsay Cedex
Bereits 1952 postulierte Frank die Ausbildung einer
ikosaedrischen Nahordnung in metallischen Schmelzen um die
zuvor von Turnbull an Schmelzen reiner Metalle
beobachteten Unterkühlungen zu deuten. Seit dieser Zeit
wurde der Frage der Nahordnung in der Schmelze vorwiegend
durch molekulardynamische Simulationen nachgegangen.
Wir berichten über experimentelle Untersuchungen zur
Nahordnung in unterkühlten Schmelzen von Fe, Ni, Co und
Co-Pd durch Beugung von Neutronen- und
Röntgenstrahlung. Hierbei wurde die Technik der
elektromagnetischen Levitation eingesetzt um die metallische
Schmelzen tief unter ihren Schmelzpunkt zu unterkühlen.
Die auf diese Weise unterkühlten Schmelzen wurden durch
elastische Neutronenstreuung am Institut-Laue-Langevin in
Grenoble, Frankreich, und am Paul-Scherrer Institut in
Villigen, Schweiz, sowie durch energiedispersive
Röntgenbeugung am ESRF in Grenoble in Hinblick auf ihre
Nahordnung untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen
stützen die Hypothese der Ausbildung einer
polytetraedrischen Nahordnung in unterkühlten
Metallschmelzen.
Diese Arbeit wurde von der DFG unter den Kennzeichen
Ho1942/1 und Ho1942/2 gefördert.