Hamburg 2001 – scientific programme
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M: Metallphysik
M 33: Postersitzung
M 33.2: Poster
Thursday, March 29, 2001, 15:15–19:00, Foyer S4, CCH
Metastabile Phasenbildung in unterkühlten Nd-Fe-B-Schmelzen — •Thomas Volkmann1,2, Jianrong Gao2,3 und Dieter M. Herlach2 — 1Institut für Experimentalphysik IV, Ruhr-Universität Bochum, D-44780 Bochum — 2Institut für Raumsimulation, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, D-51170 Köln — 3Department of Applied Physics, Northwestern Polytechnical University, Xian 710072, China
Die Kristallisation von stabilen und metastabilen Phasen in
unterkühlten Nd-Fe-B-Schmelzen wurde mit Fallrohr-Experimenten
untersucht, bei denen Schmelztropfen mit Durchmessern zwischen
0.2 und 2.0 mm berührungsfrei während des freien Falls
unterkühlen und erstarren. Nd-Fe-B-Legierungen dienen zur
Herstellung von hochleistungsfähigen Permanentmagneten, deren
hartmagnetische Eigenschaften auf der intermetallischen Phase
Nd2Fe14B1 (φ-Phase) basieren. In Schmelzen mit der
stöchiometrischen Zusammensetzung Nd2Fe14B1 entsteht unter
Gleichgewichtsbedingungen die φ-Phase durch peritektische
Umwandlung aus der properitektischen γ-Fe-Phase. Diese
diffusions-kontrollierte Transformation ist in der Regel
unvollständig, so dass ein hoher Anteil der weichmagnetischen
Fe-Phase im Material verbleibt und dadurch Nachteile in der
Weiterverarbeitung zu Dauermagneten entstehen. Die
Phasenanalyse von erstarrten Partikeln mit Röntgenbeugung und
mit Rasterelektronen-Mikroskopie ergab, dass durch Unterkühlen
der Schmelze die Primärerstarrung der stabilen γ-Phase
unterdrückt und die peritektische φ-Phase direkt
kristallisieren kann. Es zeigte sich außerdem, dass eine
metastabile, hexagonale Phase mit der Zusammensetzung
Nd2Fe17Bx (x ≈ 1) alternativ zu γ-Fe
und der φ-Phase in der unterkühlten Schmelze erstarren
kann. Die experimentellen Ergebnisse an Legierungen mit
verschiedenen Zusammensetzungen werden vorgestellt und
diskutiert.
Für die finanzielle Förderung danken die Autoren
dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR Bonn
(T.V. unter Nr. 50 WM 9930) und der
Alexander von Humboldt - Stiftung (J.G.).