Hamburg 2001 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 18: Niederdimensionale Systeme, Magnetotransport, Quantenhalleffekt I
TT 18.8: Vortrag
Mittwoch, 28. März 2001, 17:45–18:00, A
Elektronenspinresonanz an der alternierenden Spinkettensubstanz Dichloro(3,6- dithiaoktan)CuII — •E. Herrling und B. Pilawa — Physikalisches Institut, Universität Karlsruhe(TH)
Hinsichtlich der magnetischen Suszeptibilität läßt sich Dichloro(3,6-dithiaoktan)CuII (DTO-Cu) als eine Verbindung mit alternierenden Spinketten (J1d/kB=−4.15 K, α=0.69) beschreiben. Die DTO-Cu-Komplexe lagern sich zu Dimeren zusammen, die schwach über Schwefelatome gekoppelt sind. Zur Charakterisierung der Temperatur- und Magnetfeldabhängigkeit von statischen und dynamischen Spinkorrelationen wurden Messungen der Elektronenspinresonanz (ESR) bei Frequenzen zwischen 9.5 und 285 GHz durchgeführt. Dabei ergeben detaillierte Messungen bei 9.5 GHz eine temperaturabhängige Verschiebung des g-Faktors, die für Temperaturen oberhalb ∼50 K auf eine Drehung der DTO-Cu-Komplexe und für tiefe Temperaturen auf magnetische Nahordnung entlang der Ketten zurückgeführt werden kann. Der Temperaturverlauf des g-Faktors unterhalb von 50 K bestätigt die eindimensionale Struktur von DTO-Cu. Erstaunlicherweise ergibt sich aus der Anisotropie der ESR-Linienbreite, daß die Tensoren des g-Faktors und der pseudodipolaren Austauschwechselwirkung unterschiedlich orientiert sind. Wie bei uniformen Spinkettensubstanzen nimmt die ESR-Linienbreite bei kleinen Magnetfeldern mit abnehmender Temperatur ab, was als Indiz für eine diffusive Spindynamik gewertet werden kann. Im Gegensatz dazu nimmt die ESR-Linienbreite mit abnehmender Temperatur bei großen Magnetfeldern zu, was deutlich die Magnetfeldabhängigkeit der dynamischen Spinkorrelationen zeigt.