Leipzig 2002 – wissenschaftliches Programm
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AKA: Physik und Abrüstung
AKA 4: Entsorgung von Nuklearmaterial
AKA 4.1: Vortrag
Donnerstag, 21. März 2002, 15:00–15:30, HS 11
Russland als größtes Dauerlager für Nuklearmüll: Wird der Umweltschutz Opfer der ökonomischen Krise? — •Ulrike Kronfeld-Goharani — Schleswig-Holsteinisches Institut für Friedenswissenschaften, Kaiserstr. 2, 24143 Kiel
Russland droht zum weltweit größten Abfalllager für Atommüll zu werden, nachdem im Juni 2001 das russische Parlament das Umweltschutzgesetz änderte und dem Import von ausländischem Nuklearmüll zustimmte. Damit ist der Weg frei, Russland zum größten Dauerlager für Atommüll auszubauen, obwohl das Management des bestehenden Nuklearmülls durch die fortschreitenden sozialen, ökonomischen und politischen Veränderungen erschwert wird. Es besteht die Gefahr, dass Umweltschutzmassnahmen in Russland dem chronischen Geldmangel geopfert werden und das Land in eine noch tiefere ökologische Krise stürzt.
Der Vortrag vermittelt im ersten Teil einen Überblick über Russlands nukleare Brennpunkte und versucht eine Bewertung der von ihnen ausgehenden Gefahrenpotentiale. Welche Massnahmen zur Risikominimierung werden von nationaler Seite unternommen, welche internationalen Hilfsprogramme gibt es?
Der zweite Teil befasst sich mit der Rolle und Bedeutung russischer Umweltschutzorganisationen, auf Sicherheitsmängel oder Gefahrenpotentiale aufmerksam zu machen. Haben sie in Russland eine Chance, auf diese eindeutig nicht nachhaltige Entwicklung Einfluss zu nehmen und wie können sie international unterstützt werden?