Leipzig 2002 – scientific programme
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AKE: Energie
AKE 8: Klima und Klimapolitik
AKE 8.1: Invited Talk
Friday, March 22, 2002, 10:45–11:30, HS 17
Der dritte Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) - Auch eine Herausforderung für die Physik und die Physiker — •Eberhard Jochem — CEPE, ETH Zürich und Fraunhofer-Institut ISI, Breslauerstr. 48, D-76139 Karlsruhe
Der Vortrag berichtet über die Hauptergebnisse des Dritten Sachstandsberichtes des IPCC: der Klimawandel ist bereits zu beobachten (Temperaturanhebung, Veränderung der Niederschläge), erste Auswirkungen dieser veränderten Klimaverhältnisse ebenfalls (Zurückgehen der Gletscher in den Alpen und der Permafrostgebiete, häufigeres Auftreten von Überschwemmungen und Dürreperioden): Für das laufende Jahrhundert könnten die Veränderungen erheblich sein (z.B. Temperaturanstieg bis 2060 in den Alpen um 4 bis 5 oC und an der Nordseeküste um 1 bis 2 oC). Einen Temperaturanstieg um mehr als 2 oC pro Jahrhundert halten die Biologen für gefährlich, weil die Vegetation sich nicht hinreichend schnell umstellt und selbst Quelle von Netto-CO2-Emissionen werden könnte. Die Begrenzung des Klimawandels durch einen erheblichen Rückgang der Treibhausgasemissionen (insbesondere in den heutigen Industrieländern) ist eine zentrale Herausforderung. Die angewandte Physik könnte hierbei eine zentrale Rolle spielen bei der Entwicklung neuer Prozesse, der Gebäudedämmung, neuer Produkte (Materialforschung) mit jeweils wesentlich geringerem Material- und Energiebedarf. Die Physiker in den Forschungslabors von Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch in den Entscheidungsprozessen in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung sind herausgefordert, die Reduktion der Treibhausgasemissionen als eine Chance zu technischen und unternehmerischen Innovationen zu nutzen.
Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem ist deutsches Mitglied im IPCC, dem International Panel for Climate Change der Vereinten Nationen