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Leipzig 2002 – wissenschaftliches Programm

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EP: Extraterrestrische Physik

EP 1: Staub und Kometen

EP 1.7: Vortrag

Montag, 18. März 2002, 12:10–12:25, HS 15

Vorbeiflug am Kern des Kometen Borrelly: Ergebnisse im Bereich der Geologie und Photometrie — •Jürgen Oberst, Bernd Giese, Roland Wagner und Bärbel Brinkmann — DLR Institut für Weltraumsensorik und Planetenerkundung

Am 22. Sept. 2001 passierte die Raumsonde DS1 den Kern des Kometen Borrelly. Zwei Aufnahmen der Bordkamera (58 und 47m/px) bildeten ein Stereo-Bildpaar, auf dessen Grundlage wir ein Geländemodell erstellt haben. Das Modell umfasst einen Höhenbereich von 4 km und hat eine vertikale Genauigkeit von 200-300m. Der mit 8x4km längliche Kometenkern erscheint zweigeteilt, mit einem leicht gewölbten größeren "vorderen" Teil in der Bildebene, sowie der kleineren "Ferse", die in Richtung Kamera ragt und zum vorderen Ende um ca. 35 deg verkantet ist. Dies legt die Vermutung nah, dass Borrelly aus zwei separaten Teilen besteht, die durch die Gravitation aneinander gebunden sind. Das Geländemodell ermöglicht es uns, Hangneigungen zur Sonne und die reflektierenden Eigenschaften der Oberfläche zu ermitteln. Mit einer Albedo von 0.007 - 0.03 ist der Kometenkern extrem dunkel. Die Oberfläche zeigt zwei unterschiedliche geologische Formationen. Im so genannten "Mottled Terrain" (gesprenkelt), das etwa die Hälfte der Oberfläche einnimmt, variiert die Albedo im Bereich weniger Pixel um einen Faktor 2. "Glatte Gebiete" sind dagegen gleichförmig und relativ hell (Albedo grösser 0.028), möglicherweise geprägt durch frische Staubablagerungen.

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