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ST: Strahlenphysik und Strahlenwirkung
ST 4: Retrospektive Neutronendosimetrie
ST 4.3: Fachvortrag
Dienstag, 19. März 2002, 11:15–11:45, HS 14
41Ca - ein biologisches „Dosimeter“ für Neutronen? — •A. Wallner1, T. Faestermann2, A.M. Kellerer1, K. Knie2, G. Korschinek2, H.-J. Maier3, N. Nakamura4, W. Rühm1 und G. Rugel1 — 1Strahlenbiologisches Institut der LMU München — 2TU München, Fakultät für Physik — 3Sektion Physik der LMU München — 4Dep. of Genetics, RERF, Hiroshima, Japan
Langlebige Radionuklide, welche bei den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki durch Neutroneneinfang produziert wurden, erlauben es, die damals vorhandenen Neutronenfluenzen zu rekonstruieren. Neben Untersuchungen zur Produktion von 63Ni bzw. 36Cl wird am Beschleunigerlabor in Garching derzeit eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die zeigen soll, inwieweit die Bestimmung der Konzentration von 41Ca (T1/2 = 103 000 a) zusätzliche Informationen liefern kann.
Vielversprechend erscheint in diesem Zusammenhang als Probenmaterial Zahnschmelz von Überlebenden, in dem 41Ca an natürlichem 40Ca durch Einfang thermischer Neutronen erzeugt worden war. Da im Zahnschmelz auch die Bestimmung von Gammadosen möglich ist, würde es der Nachweis von 41Ca nicht nur ermöglichen, erstmals individuelle Neutronendosen, sondern im selben biologischen Material beides, Neutronen- und Photonenfluenzen experimentell rekonstruieren zu können.
Der natürliche 41Ca-Untergrund, das erwartete Meßsignal sowie die verwendete Nachweismethode werden diskutiert. Erste Messungen zur Bestimmung des natürlichen Untergrundes in Zahnproben von Überlebenden, die keiner erhöhten Neutronenfluenz ausgesetzt gewesen waren, werden vorgestellt.