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Leipzig 2002 – wissenschaftliches Programm

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T: Teilchenphysik

T 409: Neutrinos I

T 409.8: Vortrag

Donnerstag, 21. März 2002, 15:45–16:00, HS 9

Sonnenneutrino-Messungen mit dem Gallium Neutrino Observatory — •Tobias Lachenmaier — Physik-Department E15 und SFB 375 Astroteilchenphysik, Technische Universität München, James-Franck-Straße, 85748 Garching

Nach wie vor sind allein die radiochemischen Galliumexperimente sensitiv auf die niederenergetische pp-Komponente des solaren Elektronneutrino-Spektrums. Dabei wird durch Neutrinoeinfang an stabilen 71Ga-Kernen radioaktives 71Ge erzeugt, das aufgrund seiner chemischen Eigenschaften vom Target getrennt werden kann und als GeH4 in miniaturisierte Zählrohre gefüllt wird. Mit GALLEX und dessen Nachfolger GNO wurde in inzwischen 100 solar runs ein integraler Fluß von (73,9 ± 4,7 ± 4,0) SNU gemessen, was etwa 60% der Vorhersage des solaren Standardmodells entspricht. Dieses Resultat läßt sich in Einklang mit weiteren Neutrinoexperimenten nur durch Neutrinooszillationen erklären. Zur vollständigen Spektroskopie der solaren Neutrinos mittels der gemeinsamen Analyse der Resultate aller Experimente trägt vor allem ein präzises Galliumresultat bei. Auch deshalb ist es ein wichtiges Ziel der GNO-Kollaboration, den gesamten Fehler auf 5% zu verringern. Zur Präzisierung des Wirkungsquerschnitts der Einfangreaktion ist ein Eichexperiment mit einer künstlichen Neutrinoquelle hoher Aktivität geplant. Dessen Präzision soll die der bisherigen 51Cr-Tests signifikant übertreffen.

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