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UP: Umweltphysik
UP 7: Aerosole und Laborexperimente
UP 7.3: Vortrag
Montag, 18. März 2002, 15:45–16:00, HS 16
Laborexperimente zum polaren Ozonabbau: Photolyse von Dichlorperoxid — •Jürgen Plenge, Roman Flesch, Sven Kühl, Miriam Klusmann und Eckart Rühl — Fachbereich Physik, Universität Osnabrück, Barbarastr. 7, 49069 Osnabrück
Dem atmosphärischen Spurengas Dichlorperoxid (ClOOCl) kommt eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit dem polaren Ozonabbau zu. Für ClOOCl werden zwei konkurrierende Photolyseprozesse im nahen UV diskutiert:
(a) | ClOOCl + hν | → 2 Cl + O2 | Quantenausbeute φ(a); |
(b) | ClOOCl + hν | → 2 ClO | Quantenausbeute φ(b). |
Reaktionskanal (a) führt zur Zerstörung von Ozon, während Kanal (b) ohne signifikanten Einfluss auf das Ozonbudget der Stratosphäre ist. Es werden Laborexperimente zur Quantifizierung des Verzweigungsverhältnisses der beiden Photolysekanäle vorgestellt. ClOOCl wird in einem gekühlten Strömungssystem erzeugt. Die Photoanregung erfolgt im nahen Ultraviolett (λ=250 nm und 308 nm) mit Hilfe eines gepulsten Farbstofflasers bzw. Exzimer-Lasers. Die gebildeten Photoprodukte werden nachfolgend mit zeitkorrelierter, dispergierter Vakuum-UV-Strahlung (10 eV < hν < 25 eV) ionisiert und in einem Flugzeitmassenspektrometer nachgewiesen. Die Experimente zeigen, dass sich ausschließlich der Reaktionskanal (a) beobachten lässt. Die Quantenausbeute für das Auftreten von Reaktionskanal (b) liegt entsprechend der experimentellen Nachweisgrenze bei φ (b) < 3%.