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MO: Molekülphysik
MO 19: Poster II (Energietransfer, Reaktionen, Photoionisation, Femtosekundenspektroskopie, ultrakurze Pulse)
MO 19.13: Poster
Donnerstag, 7. März 2002, 17:30–19:30, Schloss
Primärreaktionen des Sehens von Archae-Bakterien — •Tobias Schrader1, Ingo Lutz1, A. Sieg1, A. A. Wegener2, M. Engelhard2, I. Boche3, M. Otsuka3, D. Oesterhelt3, J. Wachtveitl4 und W. Zinth1 — 1Sektion Physik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Oettingenstrasse 67, 80538 München — 2Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie, Otto-Hahn-Strasse 11, 44227 Dortmund — 3Max-Planck-Institut für Biochemie, am Klopferspitz 18a, 82152 Martinsried — 4Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Frankfurt, Marie-Curie-Strasse 11, 60439 Frankfurt am Main
Sensorrhodopsine steuern Archae-Bakterien weg von schädlicher UV-Strahlung hin zu Bereichen mit photosynthetisch aktivem gelben Licht. Diese Lichtsensoren sind Retinalproteine, bei denen eine Photoisomerisation des Farbstoffs Retinal einen Reaktionszyklus startet. Die vorgestellten Untersuchungen zeigen, dass an beiden Sensorrhodopsintypen SR I und SR II ultraschnelle Reaktionen im Zeitbereich zwischen 100 fs und 50 ps ablaufen. In diesen Primärreaktionen triggert das absorbierte Photon zuerst extrem schnelle (ca 100 fs) Molekülbewegungen im elektronisch angeregten Zustand des Retinals. Danach erfolgt der etwas langsamere aber immer noch ultraschnelle Übergang in das erste Grundzustandsprodukt (400fs bei SR II und 4ps/33ps bei SR I). Bei dieser Reaktion treten erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Sensorrhodopsinen auf, die auf die unterschiedliche Ladungsverteilung im Protein zurückgeführt werden.