Osnabrück 2002 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 19: Poster II (Energietransfer, Reaktionen, Photoionisation, Femtosekundenspektroskopie, ultrakurze Pulse)
MO 19.17: Poster
Donnerstag, 7. März 2002, 17:30–19:30, Schloss
Laserinduzierte Kernreaktionen — •Friederike Ewald, Stefan Düsterer, Heinrich Schwoerer und Roland Sauerbrey — Institut für Optik und Quantenelektronik, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Ein ultrakurzer (80 fs) und ultraintensiver (I = 2 · 1019 W/cm2) Laserpuls erzeugt, wenn er mit Materie hoher Massenzahl Z wechselwirkt, ein extrem heißes Plasma, in dem Elektronen durch den Laserpuls stark beschleunigt werden. Diese Elektronen erzeugen in der umgebenden Materie u.a. Röntgenbremsstrahlung. Die so erzeugten Photonen mit Energien von bis zu mehreren MeV sind Ausgangspunkt für photoinduzierte Kernreaktionen an ausgewählten Elementen, wie z.B. (γ,n)-Prozesse, Kernspaltung und Kernphotoeffekt. Typischerweise besitzen solche Prozesse Schwellenenergien, die genutzt werden können, um das Bremsstrahlungsspektrum im Bereich über 1 MeV zu charakterisieren. Als Sekundärprozeß können durch (γ,n)-Reaktionen oder Photospaltung erzeugte Neutronen Kernumwandlungen (z.B. Neutroneneinfang) in anderen Elementen auslösen. Wir beschreiben einige Experimente zu laserinduzierten Kernreaktionen und diskutieren potentielle Anwendungsmöglichkeiten.