Osnabrück 2002 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 19: Poster II (Energietransfer, Reaktionen, Photoionisation, Femtosekundenspektroskopie, ultrakurze Pulse)
MO 19.2: Poster
Donnerstag, 7. März 2002, 17:30–19:30, Schloss
Photofragmentation von ClO und BrO — •Roman Flesch, Jürgen Plenge, Sven Kühl, Miriam Klusmann und Eckart Rühl — Fachbereich Physik, Universität Osnabrück, Barbarastr. 7, 49069 Osnabrück.
Die Halogenoxide Chlormonoxid (ClO) und Brommonoxid (BrO) sind Radikale, die eine Schlüsselrolle im atmosphärischen Spurengasbudget spielen. Ihre Photofragmentation im nahen UV liefert freie Atome, die in der Atmosphäre zu nachfolgenden Prozessen, wie zum Auf- und Abbau von Ozon, führen können.
Photoprozesse von ClO und BrO werden in einem Laborexperiment charakterisiert. Die Radikale werden in einem Strömungssystem präpariert und mit einem gepulsten Farbstofflaser im nahen UV (λ = 240 nm − 310 nm) optisch angeregt (Übergang X2Π → A2Π). Die gebildeten Photoprodukte (O(3P), O(1D), Cl(2P), Br(2P)) werden nachfolgend mit zeitkorrelierter, dispergierter Vakuum-Ultraviolett (VUV)-Strahlung (10 eV < h ν < 25 eV) ionisiert und in einem Flugzeitmassenspektrometer nachgewiesen. Die Durchstimmbarkeit der VUV-Strahlung ermöglicht es, durch Ausnutzung von Autoionsationsresonanzen den Quantenzustand der gebildeten Photoprodukte zu bestimmen. Aus den relativen Intensitäten der massenspektrometrischen Signale können zusätzlich die absoluten Photoionisationsquerschnitte der Produkte gewonnen werden. Damit ergibt sich u. a. erstmals ein Zugang zur Charakterisierung der Ein-Photonen-Ionisation freier Atome in angeregten Valenzzuständen.