Osnabrück 2002 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO VI: HV VI
MO VI.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 7. März 2002, 16:30–17:00, HS 01/E01
Photoassoziation von Cs2: Magnetische Speicherung von Molekülen und Spektroskopie zur Beschreibung ultrakalter Stöße — •Ch. Lisdat, N. Vanhaecke, W. de Souza Melo, D. Comparat und P Pillet — Laboratoire Aimé Cotton, Orsay, Frankreich
Photoassoziation (PA) lasergekühlter Atome dient zur Spektroskopie von asymptotischen Molekülzuständen. Durch spontane Emission werden für geeignete PA-Niveaus außerdem in der Translation ultrakalte Moleküle im elektronischen Grundzustand oder dem niedrigsten Triplettzustand gebildet. Die Speicherung dieser Moleküle ermöglicht die Manipulation und Beobachtung auf langen Zeitskalen. Wir berichten über aktuelle PA-Experimente mit Cs2 zu beiden Themenbereichen:
In einem magnetischen Quadrupolfeld mit großem Gradient wurden 2· 105 Cs2 Moleküle im metastabilen a 3Σu+ Zustand gefangen. Das Feld dient gleichzeitig zur Bildung einer MOT für Cs, wodurch Atom- und Molekülfalle räumlich überlagert sind. Die Lebensdauer der Magnetfalle ist durch Stöße mit dem Hintergrundgas auf 0,5 s begrenzt. Die Temperatur der gefangenen Moleküle beträgt 30 ±10 µK.
Des weiteren werden wir über Spektroskopie des 1Σg+ und 3Σu+ Zustandes an der 6s+6s Asymptote von Cs2 berichten. Es wurde ein durch PA besetztes elektronisch angeregtes Molekülniveau mit einem abstimmbaren zweiten Laserfeld an Grundzustandsniveaus gekoppelt und die Reduktion des PA-Signales beobachtet (Autler-Townes Aufspaltung). Außerdem wurden stimulierte Ramanübergänge verwendet (PRA 061401R). Die Experimente dienen der genauen Bestimmung von Molekülparametern wie dem C6-Koeffizienten und der atomaren Streulänge.