Regensburg 2002 – scientific programme
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HL: Halbleiterphysik
HL 7: Störstellen / Amorphe Halbleiter
HL 7.2: Talk
Monday, March 11, 2002, 15:45–16:00, H13
Spinänderung eines Defektes in Abhängigkeit von der Magnetfeldorientierung: Eine Fehlinterpretation — •Wolfgang Gehlhoff — Institut für Festkörperphysik, TU Berlin, Hardenbergstr. 36, D-10623 Berlin
Kürzlich berichteten Mchedlidze und Suezawa in zwei Beiträgen [1] über eine neue Störstelle in elektronenbestrahltem Eisen-dotiertem Si mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Sie beobachteten in Abhängigkeit von der Magnetfeldorientierung zwei als TU2 und TU3 bezeichnete EPR Spektren, die durch ein neues trigonales Eisen-Leerstellenpaar erzeugt werden sollen, das für Winkel zwischen der trigonalen Achse und dem äußeren Magnetfeld < 120 den Spin S=1(TU3) und für Winkel > 180 den Spin S=3/2(TU2) annimmt. Eine kritische Analyse der experimentellen Ergebnisse zeigt jedoch, dass die Spektren TU2 und TU3 nicht durch einen Defekt mit magnetfeldabhängigen Spinwerten S=1 und S=3/2 erzeugt werden. Sie gehören zum intensivsten Teil des durch den bekannten Defekt NL19 [2] mit S=3/2 und einer Nullfeld-Aufspaltung von 2D=-0,523 cm−1 erzeugten Spektrums, das bei der benutzten Frequenz von 9,1 GHz (0,304cm−1) eine komplizierte Abhängigkeit der Linienlagen und Intensitäten von der Magnetfeldrichtung besitzt. Folglich entbehren die diskutierten Modelle zur Erklärung des angeblich beobachteten Spintransfers jeder experimentellen Grundlage. [1] T. Mchedlidze, M. Suezawa, ICDS-21, Beiträge OA40, PA34, Physica B(2001), im Druck [2] S. H. Muller et al., Phys. Rev. B25, 25 (1982)