Regensburg 2002 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 15: Intermetallische Phasen II
M 15.1: Fachvortrag
Mittwoch, 13. März 2002, 16:45–17:00, H16
Geordnete Tieftemperatur-Phasen im Ag-Pd Phasendiagramm? —eine ab-initio Studie — •S. Müller1 und A. Zunger2 — 1Lehrstuhl für Festkörperphysik, Universität Erlangen-Nürnberg, Staudtstr. 7, D-91058 Erlangen — 2National Renewable Energy Laboratory, Golden, CO 80401, USA
Komplexität und Rechenzeitaufwand beschränken den Einsatz moderner ab-initio-Methoden für die Grundzustandssuche in binären Metallsystemen meist auf eine relativ kleine Anzahl (< 50) von Modell-Kandidaten. Diese Einschränkung läßt sich durch die Kombination der Dichtefunktionaltheorie mit Cluster-Entwicklungen und Monte-Carlo Methoden insofern beseitigen, als nun selbst aus vielen tausend Atomen bestehende Konfigurationen im Rahmen der Grundzustandssuche berücksichtigt werden. Im Falle des Systems Ag-Pd finden wir mit diesem Ansatz drei bislang experimentell unbeobachtete, geordnete Tieftemperatur-Grundzustände für Pd-Konzentrationen xPd = 0.25,0.50,0.75. Überraschenderweise ergibt sich dabei für eine Ag0.5Pd0.5-Legierung die L11-Phase als Grundzustand, die unseres Wissens für binäre metallische Systeme bisher ausschließlich für Cu0.5Pt0.5 beobachtet wurde. Die Stabilisierung der L11-Phase wird dabei durch eine Relaxation zwischen Ag- und Pd-Lagen in (111)-Richtung, die zu einer deutlichen Absenkung der Zustandsdichte am Fermi-Niveau führt, begünstigt.