Regensburg 2002 – wissenschaftliches Programm
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MA: Magnetismus
MA 19: Spinstrukturen und magnetische Phasenübergänge (incl. Sensoren(19.11) und Messmethoden(19.12-13))
MA 19.7: Vortrag
Donnerstag, 14. März 2002, 16:45–17:00, H23
Nichtlineare magnetooptische Eigenschaften kolossal magnetoresistiver Manganite — •M. Fiebig1,2, K. Reimann3, K. Miyano1 und Y. Tokura1,4 — 1Department of Applied Physics, The University of Tokyo, Tokyo 113-8656, Japan — 2Institut für Physik, Universität Dortmund, 44221 Dortmund — 3Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie, Max-Born-Straße 2A, 12489 Berlin — 4Joint Research Center for Atom Technology, Tsukuba 305-0046, Japan
Die nichtlinearen optischen Eigenschaften von Pr1−xCaxMnO3 und Nd1−xSrxMnO3 im Bereich um 2.1 eV zeigen eine starke Kopplung des Dreiphotonen-Differenzfrequenzprozesses (P→(ωDFG)∝χ(3)E→∗(ω2)E→(ω1) vecE(ω1)) an die komplexe Symmetrie dieser hochkorrelierten Systeme. In der paramagnetischen Phase entspricht die Polarisationsabhängigkeit des DFG-Signals der vierzähligen Anisotropie des quasikubischen Kristalls, während für einen eindomänigen Einkristall die für die verzerrte Perovskitstruktur erwartete zweizählige Anisotropie beobachtet wurde. Die Kristallachsen wurden so auf optischem Wege identifiziert. Der Metall-Isolator-Übergang in Nd0.50Sr0.50MnO3 bei 150 K führt auf magnetische Beiträge zur DFG, die mit den kristallinen interferieren und so die Abbildung antiferromagnetischer Domänen ermöglichen. Die bilineare Kopplung dieser Beiträge an die antiferromagnetische und die Ladungsordnung verdeutlicht die starke Korrelation der entsprechenden Freiheitsgrade. Magnetische Dreiphotonenprozesse führen damit zu einer neuartigen Methode zur Untersuchung nichtklassischer Materialien von großem aktuellem Interesse.
[1] Phys. Rev. Lett. 87, 137202 (2001)