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SYPH: Physik im Hirn - Physical Approaches to Brain Function
SYPH 1: Physik im Hirn - Physical Approaches to Brain Function
SYPH 1.3: Vortrag
Mittwoch, 13. März 2002, 18:20–18:35, H2
Zweidimensionales Modell zur binokularen Rivalität — •Lars Stollenwerk1 und Mathias Bode2 — 1Angewandte Physik, WWU Münster, Corrensstr. 2/4, 48149 Münster — 2Cortologic AG, Ostendstr. 25, 12459 Berlin
Was passiert, wenn die beiden Augen eines Beobachters zwei völlig verschiedene Bilder sehen? Diese Frage ist schon alt und wurde u.a. schon von Wheatstone und Helmholtz gestellt. Mit einem Stereoskop kann man die Antwort leicht selbst herausfinden. Typischerweise werden beide Bilder abwechselnd wahrgenommen. Das Umschalten zwischen den Bildern geschieht unbewußt, ist aber in Grenzen beeinflussbar. Die Wahrnehmungsdauer eines einzelnen Bildes ist von zufälliger Länge, gehorcht aber einer statistischen Verteilungsfunktion, wenn auf bewußte Einflußnahme verzichtet wird. Neben weiterführenden experimentellen Untersuchungen sind in der Vergangenheit auch immer wieder Modellvorstellungen zum neuronalen Umschaltmechanismus entwickelt worden, die aber meist lokal waren oder rein statistischer Art.
In diesem Vortrag wird ein neuronales Modell vorgestellt, das sowohl die bekannten statistischen Eigenschaften des Phänomens wiedergibt als auch neuere überraschende Laborbefunde erklären kann. Außerdem werden durch strukturierte Bilder Fronten im wahrgenommenen Bild erzeugt. Diese Ergebnisse der Computersimulation[1] werden durch erste Beobachtungen von Versuchspersonen gestützt.
[1] L. Stollenwerk, M. Bode, submitted to Neural Computation