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TT: Tiefe Temperaturen
TT 9: Neue und unkonventionelle Supraleiter I
TT 9.5: Vortrag
Dienstag, 12. März 2002, 10:30–10:45, H19
Supraleitender Phasenübergang erster Ordnung in CeCoIn5 — •Niels Oeschler1, Philipp Gegenwart1, Frank Steglich1, Andrea Bianchi2, Roman Movshovich2 und John Sarrao2 — 1Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe, Dresden — 2Los Alamos National Laboratory, Los Alamos, New Mexico, USA
Vor kurzem wurde eine neue Klasse von
Schwere-Fermionen-Supraleitern entdeckt: CeMIn5 (M = Rh,
Ir, Co). Dieses tetragonale System besteht aus einer
alternierenden Abfolge von CeIn3- und MIn2-Schichten
entlang [001]. CeCoIn5 hat mit 2,3 K die höchste
Sprungtemperatur aller bekannten Schwere-Fermionen-Supraleiter auf
Cer-Basis. Winkelabhängige Messungen der thermischen
Leitfähigkeit deuten auf unkonventionelle Supraleitung mit
dx2−y2-Symmetrie hin.
Wir berichten von Messungen der
thermischen Ausdehnung und der Magnetostriktion an CeCoIn5
entlang [001]. Für Temperaturen kleiner 0,7 K beobachten wir
einen Sprung in der Längenänderung und eine Divergenz des
Ausdehnungskoeffizienten, die einen Übergang erster Ordnung von
der supraleitenden in die normalleitende Phase kennzeichnen.
Messungen des magnetokalorischen Effekts zeigen das Auftreten von
latenter Wärme an. Aus dem bei T → 0 beobachteten
Bc2 von 4,9 T folgt, dass die Supraleitung in
CeCoIn5 Pauli-begrenzt ist. Für diesen Fall sagte K. Maki
schon 1964 das Auftreten eines Phasenübergangs erster Ordnung
voraus, der nun erstmalig in einem Supraleiter beobachtet wurde.
Wir finden keinen Hinweis auf einen weiteren Phasenübergang in
eine Fulde-Ferrell-Larkin-Ovchinnikov-Phase.