Augsburg 2003 – wissenschaftliches Programm
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GP: Geschichte der Physik
GP 4: Allgemein
GP 4.2: Vortrag
Donnerstag, 20. März 2003, 10:25–10:50, 1003
E=mc2 oder die angebliche Äquivalenz von Masse und Energie: Mythos und Legende, Pointe und Verfälschung der Geschichte und der Physik. — •Ed Dellian — Berlin
Die mathematische Interpretation der Einstein-Gleichung als Äquivalenz bzw. Gleichheit von Materie und Energie, die inzwischen zum Mythos verklärt ist, rührt von Albert Einstein selbst her - und sie ist falsch. Dies zeigt sich, wenn man den mathematischen Gehalt der Formel E=mc2 genau untersucht - es handelt sich um eine Proportionalität von Energie E und Masse m (E/m=c2=konstant) bzw. (physikalisch richtiger) von Energie E und Photonenimpuls mc (E/mc=c=konstant). Eine historische Untersuchung des Bedeutungsgehaltes von proportional, die zu Euklid führt, ergibt, dass proportionale Grössen gerade nicht äquivalent, sondern von verschiedener Art sind. Ebenso zeigt die Untersuchung der mathematischen Definition von äquivalent, dass die Proportionalität diesen Definitionskriterien nicht genügt. Proportional und äquivalent gleichzusetzen - wie Einstein es irrtümlich tat und wie es ihm seither die meisten gedankenlos nachmachen - ist deshalb ebenso falsch, wie es falsch ist, die Anweisung multipliziere 2 mal 2 durch die Operation 2:2=1 auszuführen. Die Aufklärung hierüber in der vorliegenden Arbeit will ein wenig am Einstein-Mythos kratzen und hat konkret die Ersetzung des falschen Dogmas von der Masse-Energie-Äquivalenz zum Ziel. Sie erscheint umso dringlicher, als dieses Dogma unkritisch in allen Schulbüchern verbreitet wird und gegenwärtig auf dem Weg ist, mystifiziert und zu einer axiomatischen Grundlage der Physik überhaupt zu werden.