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Augsburg 2003 – wissenschaftliches Programm

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GP: Geschichte der Physik

GP 7: Moderne Physik

GP 7.1: Vortrag

Donnerstag, 20. März 2003, 14:50–15:20, 1003

Albert Einstein in Bern - nur Experte dritter Klasse? — •Karl-Wolfgang Graff — Universität Stuttgart, Abt. Geschichte für Naturwissenschaften und Technik

Noch immer ranken sich zahlreiche Legenden um Einsteins Tätigkeit am Amt für geistiges Eigentum in Bern. So heisst es immer wieder, der nach Abschluss seines Studiums dringend eine feste Stellung suchende junge Einstein sei 1902 aus Mitleid nur für eine untergeordnete Hilfstätigkeit eingestellt worden. Ausserdem hätte er fast ausschliesslich Anmeldungen elektrotechnischer Erfindungen zu prüfen gehabt. Der im Bundesarchiv in Bern entdeckte Briefwechsel, den Einsteins Kollege Ernst Jezler in den Jahren 1899-1908 mit dem Amt und anderen eidgenössischen Stellen geführt hat, ermöglicht in Verbindung mit schon bekannten Quellen und unter Hinzuziehung der damaligen gesetzlichen Grundlagen und Patentstatistiken genaueren Aufschluss über Einsteins Aufgaben und Besoldung als Vorprüfer von Patentgesuchen beim Amt für geistiges Eigentum in Bern zu gewinnen. So kann etwa gezeigt werden, dass Einstein in den Jahren 1902 bis 1909 in grösserer Zahl Patentgesuche zu prüfen hatte, die nicht in das Gebiet der Elektrotechnik fielen und dass es gerade diese Vielseitigkeit war, die die spätere Grundlage für seine Tätigkeit als technischer Gutachter und Erfinder bildete.

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