Dresden 2003 – wissenschaftliches Programm
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CPP: Chemische Physik und Polymerphysik
CPP 10: Experimente mit Einzelmolekülen
CPP 10.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 27. März 2003, 09:30–10:00, ZEU/160
Einzelmolekülmikroskopie in lebenden Zellen — •Carsten Tietz1, Margarita Khazarchyan1, Elmar Thews1, Anja Krippner-Heidenreich2, Reiner Eckert3 und Jörg Wrachtrup1 — 13. Physikalisches Institut, Universität Stuttgart — 2Biologisches Instituit, Universität Stuttgart — 3Institut für Zellbiologie und Immunologie, Universität Stuttgart
Einzelmolekül-Techniken können in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um die Funktionen von Zellprozessen auf molekularer Ebene zu verstehen. Im Gegensatz zu allen bisher verwendeten Methoden innerhalb der Zellbiologie ist die Einzelmolekülmikroskopie quantitativ, d.h. es ergibt sich erstmalig die Möglichkeit die Anzahl an einer Reaktion beteiligter Moleküle an einem bestimmten Ort in der Zelle zu bestimmen. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu qualitativen Zellmodellen, z.B. in der Systembiologie.
In diesem Beitrag stehen Diffusionsprozesse von Membranproteinen im Vordergrund. Diese sind von essentieller Bedeutung für die meisten Prozesse, in denen Zellen miteinander interagieren. So zeigen FSC (fluorescence correlation spectroscopy) Messungen an lebenden Zellen, dass stationäre Gapjunctions-Plaques zwischen verschiedenen Zellen aus einem Pool frei diffundierender Halbkanäle (Connexone) gebildet werden. Mittels transienter Transfektion werden die Halbkanäle hierzu mit GFP markiert.
Der erste Schritt des programmierten Zelltods (Apoptose) wird durch die Aktivierung des TNF-Rezeptors vermittelt. Es wird vermutet, dass diese Aktivierung zu einer Oligomerisierung der Rezeptoren führt. Der Aggregationsvorgang wurde mittels FCS und TIR (total internal reflection) Mikroskopie untersucht, wobei sich herausstellte, dass das Aggregationsverhalten entscheidend von Ligandentyp und Konzentration der Rezeptoren bestimmt wird.